Gestern habe ich mich eher um Organisatorisches und Ähnliches gekümmert, aber immerhin war ich mal SoMa (=South of Market) und habe gesehen, wie Hunderte von San Francisco Giants Fans zum Stadion gelaufen sind. Ausserdem habe ich mir Chinatown angesehen und dort recht lecker und vor allen Dingen billig gegessen. Im Endeffekt ist San Francisco gar nicht so teuer. Zumindest ist es billiger als London. Der Service hier in Amerika ist teilweise echt großartig. Ich bin z.B. in eine Filiale der Bank of America gegangen und kam 15 Minuten später mit einer Kreditkarte wieder heraus - und zwar zusammen mit einem Mitarbeiter, der mich zum nächsten Bankautomaten gebracht und mir dort gezeigt hat, wie man den bedient. Das nenne ich mal Service. Gut, es ist keine wirkliche Kreditkarte, da ich nur das ausgeben kann, was auf meinem Konto ist, aber es ist eine VISA-Karte und das reicht mir. Ach so, und da ich Student bin, kostet mich das Konto, das Sparkonto und die Karte nicht einen einzigen Cent. Man vergleiche das mal mit Deutschland. Ich muss gucken, ob ich es heute noch schaffe, mit ein Fahrrad zu leihen, vielleicht mach ich das aber auch morgen. Im Anhang noch ein Bild, das ich irgendwo bei Market Street/Financial District gemacht habe.
Gestern bin ich nach Westen gegangen. Immer nach Westen. Vom Civic Center über Pacific Heights, Japantown, Lafayette Park, Alta Plaza, Presidio of San Francisco, Lincoln Park, Land's End, Sutro Heights Park bis zum Pazifik. Von da an ging es nicht weiter nach Westen und deswegen bin ich dann durch den Golden Gate Park gelaufen und habe einen wirklich leckeren vegetarischen Hot Dog im Underdog gegessen. Schlussendlich ging es dann mit dem "Muni" (=Municipal Transportation, also das Bussystem von San Francisco) wieder zurück zu meiner Unterkunft.
Gestern habe ich mir erst eine Prepaid SIM-Karte für mein Mobiltelefon besorgt und dann eine Bank of America Filiale gesucht. Ich habe auch eine recht große Filiale mit Service Bereich in der Nähe von Market St/Post St gefunden, aber die hat seltsamerweise nur Montag bis Freitag geöffnet. Erst später habe ich dann noch in der Nähe von Chinatown eine Filiale gefunden, die samstags bis zwei Uhr offen hat. Es war dann aber schon vier. Ansonsten bin ich sehr viel gelaufen. Von Ferry Building, durch den Financial District, auf den Telegraph Hill, North Beach/Little Italy und danach noch zu dem wunderschönen Ghiradelli Square und zum Marina Green von dem aus man die Golden Gate Bridge sehen kann. Als es dann Nacht wurde, bin ich zurückgegangen und habe auf dem Heimweg noch ein paar HDR Bilder gemacht. HDR steht hierbei für High Dynamic Range, also einen größerer Kontrastbereich, als das menschliche Auge sehen kann. Ein HDR-Bild zeichnet sich nun dadurch aus, dass man mehrere Bilder vom gleichen Motiv mit einer unterschiedlichen Belichtungsdauer macht und dadurch den vollen Kontrastbereich von hellem Licht bis zum tiefschwarzen Schatten in einem Bild kombiniert. Durch Tone mapping wird dann dieser Kontrastbereich wieder auf einen normalen, sichtbaren Kontrastbereich abbildet. Die Bilder, die dabei entstehen, sehen unnatürlich, teilweise wie gemalt aus. Manchmal ist Resultat interessant, manchmal einfach künstlich und normalerweise kann man bei der Aufnahme nie wissen, wie denn das entsprechende HDR-Bild aussehen wird.
So, ich bin jetzt in San Francisco. Der Flug war lang und anstrengend, aber immerhin habe ich einen netten Italiener kennengelernt, der über Deutschland nach Kalifornien geht, um dort in Berkeley bei der Labor für Teilchenphysik zu helfen.
In San Francisco musste ich dann durch die sogenannte Immigration, die zwar kürzer als erwartet, aber auch sehr unangenehm war. Der Beamte durchwühlte meine ganzen Sachen, hat lauter Fragen gestellt "Rauchen Sie Marihuana? Warum nicht?", hat sich sogar in dem kleinen Fotobuch die ganzen Bilder angesehen und wollte wissen, wer darauf abgebildet ist. Danach bin ich dann mit dem Bay Area Rapid Transit (BART) zur Powell Station und von dort dann zu Fuß zu meiner Unterkunft. Mit den ganzen schweren Gepäck was das ständige auf-und-ab doch recht anstrengend.
Dort angekommen hat mich mein Gastgeber erst einmal begrüßt und mir mein wirklich tolles Zimmer gezeigt. Ich habe das Zimmer mit Hilfe von airbnb gebucht und bin absolut zufrieden. Die Unterkunft ist besser als in jedem Hotel, das ich bis jetzt besucht hatte, und auch mein Vermieter ist sehr nett. Nachdem ich geduscht hatte, gab es eine kleine Party, bei der Käse gegessen und auf dem Dach des Hauses Rotwein getrunken wurde. Vom Dach hat mein einen sensationellen, geradezu atemberaubenden Blick auf San Francisco, wie man auch auf dem Bild sehen kann. Ich werde jetzt einmal ein paar Sachen erledigen und dann mit meiner Kamera die Stadt erkunden.
Morgen geht es los. Morgen schon geht mein Flieger nach San Francisco. Ganze elf Monate werde ich in Kalifornien sein bevor ich wieder nach Deutschland zurückmuss. Ich bin schon sehr gespannt und blättere in meinem Lonely Planet. Sobald ich mich vom Jet-lag erholt habe, werde ich mit meiner Kamera um den Hals die Stadt erkunden. Ihr könnt euch schon mal auf ein paar nette Bilder freuen!