Pünktlich zur Oscar Verleihung hat sich in Davis ein Krimi abgespielt. Beim Gassigehen mit dem Hund, habe ich naemlich eine Schrotflinte nur wenige Meter von unserem Haus entfernt entdeckt. Es ist nicht klar, wieviele Menschen damit ermordet worden sind, aber wir haben natürlich sofort die Polizei gerufen, die in Windeseile herbeigeeilt ist und nach gerade mal 25 Minuten zu Fuss herangetrottet kam. Nun also ist die Waffe in der Spurensicherung und wir rätseln, wer wohl die Waffe dort hingelegt hat und was er damit erreichen wollte. Und wieso war das Gewehr so nah bei unserem Haus. Könnte es gar sein, dass es die Tatwaffe einer meiner Mitbewohner ist? Vielleicht hat sie oder er ja einen Mord geplant?
Heute ging es hoch in die Berge und wir waren Schlittenfahren. Das war allerdings anders als alles, was ich je in Deutschland erlebt habe. Wir sind mit dem Truck auf den Berg gefahren und sind dann mit dem Schlitten den ganzen Weg wieder heruntergefahren, was aufgrund der vielen Felsen und Bäume nicht ganz ungefährlich war. Das Beobachten des Sonnenuntergangs am Abend war dann wieder recht gemütlich.
Kaum bin ich hier angekommen, schon muss ich die Ranch wieder verlassen. Auf dem Rückweg nach Davis kamen wir allerdings noch einmal in einem Redwood Grove vorbei.
Nach vielen langen Tagen des Studierens war gestern endlich der Tag gekommen, an dem ich mich auf die Reise gemacht und Davis verlassen habe. Abends in der Dunkelheit sind wir losgefahren. Der Vater von R. hat uns erst nach Berkeley gebracht, um ihren Bruder und ihre Schwester abzuholen und danach ging es zur der Ranch nach Humboldt. Die Fahrt auf der kurvenreichen Strasse hat alles in allem 7 Stunden gedauert, aber nun sind wir hier in Nordkalifornien in der Natur, weit abgelegen von der zivilisierten Welt. Abgesehen von Gitarre, Klavier und leckerem Essen, haben wir Stunden mit Wandern, auf Bäume klettern und im Gras liegen verbracht. Dabei war eine Hündin mit dem Namen "Hazelnut" immer dabei. Sogar als wir bis auf 900m Höhe beim schneebedeckten Berg gewandert sind.
Das Wochenende bestand im Wesentlichem aus Lernen und indischem Essen. Allerdings waren die Tage davor sehr schön. Am Freitag beispielsweise war ich morgens in der Uni, habe mich danach mit R. getroffen und bin mit ihr in Süd-Davis herumgelaufen. Wir waren unter anderem noch im IHOP (International House of Pancakes - dem internationalem Haus der Eierkuchen). Später habe ich dann noch zwei Pizzen zu bereitet - eine Pizza Hawaii mit Ananas und eine Pizza mit Rukola und Parma-Schinken. Zum Abend hin haben ich und mein Mitbewohner aus Deutschland (Pontiac) dann noch bis 1 Uhr nachts in der "Games Area" auf dem Campus verbracht und Guitar Hero, House of the Dead und Time Crisis 2 gespielt.
Neue Bilder gibt es im Moment zwar nicht, allerdings bin ich schon auf das nächste Wochenende gespannt, wenn es auf eine Ranch in Nordkalifornien geht. In der Zwischenzeit hat Pontiac auf seiner Website eine Galerie mit neuen Bildern, sowie einigen Videos, von denen die meisten allerdings in Deutschland gesperrt sind oder keine Tonspur haben, da das Urheberrecht in Deutschland noch um einiges strenger ist als das amerikanische und deswegen etliche Videos von den Labels gesperrt werden können.
Nach ein paar anstrengenden Tagen, war gestern dann wieder Erholung angesagt, denn es ging darum, ein ganz besonders amerikanisches Ritual zu begehen: SuperBowl. Ich habe vor Jahren mal BerlinThunder live gesehen, aber ansonsten keine Ahnung von American Football. Dennoch war es mal ganz nett, sich dem Klischee hinzugeben und in lockerer Runde mit Bier und Chips das Spiel der Packers gegen die Steelers zu sehen. Besonders interessant waren natürlich auch die Werbespots, die speziell für den SuperBowl gedreht wurden und teilweise auch nie wieder ausgestrahlt werden.
Zum Abschluss haben wir dann noch noch den 14. Geburtstag von dem Hund des Hauses gefeiert. Mit einem großartigem, japanischen Dinner und zwei Kuchen (einen davon von mir). Währenddessen planen wir nun die nächsten Wochenenden und die Frühlingsferien, wo nun sogar noch Besuch aus Deutschland hier nach Kalifornien kommt.
Ein paar von euch haben schon bemerkt, dass es in diesem Blog etwas ruhiger geworden ist. Das hat im Wesentlichen zwei verschiedene Gründe. Beides wird wahrscheinlich deutlich, wenn ich einfach mal den heutigen Tag beschreibe.
Ich bin morgens um 7 Uhr aufgewacht, habe mich schnell fertiggemacht, bin dann zur Bushaltestelle, von dort aus mit der Linie D über dem Freeway zum Silo Terminal. Von dort bin ich dann zum Bookstore gegangen, da ich noch dringend ein sogenanntes "blue book" brauchte. Das ist ein kleines, spezielles Heftchen, dass man zu fast alles Prüfungen mitbringen muss, um darauf zu schreiben und es hinterher abzugeben. Als ich dann endlich mein "blue book" bekommen hatte, bin ich auch schon schnell zu dem Gebäude, das aufgrund seiner Architektur unter den Studenten nur als "Todesstern" bekannt ist. Dort habe ich dann meine Zwischenprüfung in Internationale Beziehungen abgelegt und bin danach direkt zur Kemper Hall gelaufen. Im Keller der Kemper Hall stehen nämlich jede Menge Linux-Computer herum, die man als Student kostenlos benutzen kann. Dort habe ich dann schnell noch meine Hausaufgabe für ECS240 gemacht und abgegeben (gerade noch rechtzeitig, denn 12 Uhr mittags war Abgabetermin) und bin danach dann zum Cargo Coffee, einem kleinen Coffee Shop in der Nähe der Kunst- und Musikfakultät. Dort habe ich dann R. getroffen und mit ihr ein paar Fotos im Arboretum gemacht (was ich schon seit längerer Zeit vorhatte). Schließlich musste ich aber kurz vor 2 Uhr dann zu der nächsten Vorlesung. Ich was ziemlich müde, sodass ich nicht alles mitbekommen habe, aber immerhin lässt sich dem Professor ganz gut zuhören. Danach bin ich dann wieder zurück zu meinem Computerterminal gelaufen und habe die Präsentation vorbereitet, die ich am Donnerstag halten muss. Um 18 Uhr hatte ich dann schließlich einen Termin mit meinem Professor für Mobile Computing und wir haben über das Projekt geredet, dass ich im Rahmen des Kurses verfolgen werde. Von 19 bis 20:30 war dann auch das Seminar für Mobile Computing, wobei vorwiegend über Mobile Payment (also Bezahlen mit dem Mobiltelefon) und Mobile Advertisement (also Werbung auf Mobiltelefonen) geredet wurde. Danach bin ich dann gemeinsam mit R. zurück zu meiner Unterkunft, wo auch schon meine Vermieterin, mein Mitbewohner und jemand aus dem Japanisch-Unterricht auf mich gewarten haben. Als dann auch noch der Sohn meiner Vermieterin kam, haben wir dann gegen 22 Uhr mit dem Geburtstagsessen angefangen. Auf meinen Wunsch hin, gab es dann Sashimi, Sushi Rolls, Miso-Suppe und vieles mehr, dazu einen Pinot Noir aus Sonoma (bzw. japanisches Asahi-Bier) und am Ende ein Ständchen, einen Geburtstagskuchen und indischen, schwarzen Tee. Nach dem Essen sind wir dann noch gemeinsam mit dem Hund im Park spazieren gegangen, haben R. nach Hause gebracht und nachdem ich wieder zurück war, habe ich erstmal die News zu Ägypten durchgesehen, Emails gelesen, sortiert und beantwortet und die Bilder von meiner Kamera auf mein Notebook überspielt. Jetzt bin ich auch schon mit dem Schreiben des Blogeintrags fertig und es ist 4:00 morgens. In 5 Stunden muss ich ja auch schon wieder aufstehen, insofern bleibt mir hier also nichts anders zu sagen, als ...
Danke für die vielen Glückwünsche. Entschuldigt bitte, dass es so wenig Blogeinträge in letzter Zeit gab. Nicht nur das Universitätsleben raubt mir gerade die Zeit.