June 2011
Auch am nächsten Tag waren wir wieder mit dem Bus unterwegs und haben uns jede Menge angesehen. Washington DC ist voller Museen, die teilweise auch kostenlos sind. Ganz allgemein gefällt mir die Stadt überraschend gut.
Nach Orlando sind wir dann weiter mit dem Flugzeug nach Washington DC. Der Flughafen war allerdings nicht direkt in D.C., sondern in Dulles und unglaublich groß. Von dort sind wir also erst einmal weiter mit dem Bus nach DC, wo es ziemlich heiß war und wir mit dem ganzen Gepäck bis zum Motel 6 nordöstlich von Union Station gelaufen sind. Wir haben uns in DC ein Doppeldecker-Bus-Ticket gekauft und sind damit dann relativ viel umher gefahren.
Eigentlich wollten wir ja den allerletzten Spaceshuttle-Start in Cape Canaveral sehen, allerdings wurde dieser leider kurz vor Beginn des Roadtrips verschoben, somit hatten wir nun also einen freien Tag in Orlando und nichts zu tun. Während Pontiac und Marc sich dazu entschieden haben die Stadt anzugucken, haben R. und ich die Chance genutzt um nach Disney World zu fahren. Das war zwar nicht geplant, aber wann hat man schon einmal eine solche Gelegenheit? Billig ist der Spaß nicht und tagsüber auch ziemlich überfüllt, allerdings war der Park bis Mitternacht geöffnet und später dann doch wieder recht leer, wodurch man auch bei den beliebten Attraktionen ohne langes Anstehen hereinkam.
Um von Miami Beach nach Orlando zu kommen haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Anstatt zu fliegen oder den Zug zu nehmen, haben wir und wieder einen Mietwagen geholt und sind dann von Miami Beach erstmal zu den "Keys" gefahren. Das ist eine Inselgruppe an der Südspitze von Florida, die mit Brücken verbunden ist und auch z.B. in dem Film "True Lies" mit Arnold Schwarzenegger vorkommt. Viel Zeit hatte wir allerdings nicht, da wir am gleichen Tag noch nach Orlando gefahren sind. Ich war überrascht wie lange das gedauert hat. Dabei ist Orlando gerade mal auf halber Strecke nach Jacksonville, was auch noch in Florida liegt. Man unterschätzt doch oft die Entfernungen in den USA.
Für einen Tag haben wir mal einen Ausflug nach Miami gemacht und sind mit dem Bus ins Stadtzentrum gefahren. Dort haben wir dann an einer Boots-Rundfahrt in einem riesigen Rennboot teilgenommen, der sogenannte "Thriller". Passend dazu fing die Tour auch mit dem gleichnamigen Song von Michael Jackson an. Zwischendurch gab es zwar auch ein paar Informationen über alles was man vom Boot aus gesehen hat, aber größtenteils sind wir mit atemberaubender Geschwindigkeit entlang der Küste von Miami und Miami Beach herumgedüst begleitet mit passender Musik aus den Boxen des Rennboots.
In Miami Beach haben wir und dann erstmal ein paar Tage erholt und sind im Atlantik geschwommen. Deswegen gibt es da auch weniger Bilder. Ausserdem haben wir aber auch abends mehrmals gekocht und waren auf der Lincoln Road Mall.
Am nächsten und auch schon letztem Tag in New Orleans sind wir noch einmal zum Garden District gegangen und haben einige der Villen angesehen, in denen teilweise auch Prominente, wie z.B. Sandra Bullock, leben. Später am Abend ging es dann aber auch schon nach Miami mit dem Flugzeug, wo wir dann länger bleiben und uns somit auch etwas entspannen und erholen können.
Das Wetter in New Orleans war unangenehm schwül. Es war bewölkt, regnerisch und dabei sehr heiß und es gab bis zu 70% Luftfeuchtigkeit. Das Hostel und auch die Nachbarschaft waren im Gegensatz dazu aber ausgesprochen freundlich und einladend. Am ersten Tag in New Orleans haben wir dann an einer City-/Katrina-Bustour teilgenommen. Die Busfahrerin hat dabei in lockerer Art über New Orleans, die Katastrophe mit Hurricane Katrina und speziell auch ihre eigenen Erfahrungen geredet, wodurch man einen ganz persönlichen Einblick und gleichzeitig auch viele verschiedene Ecken der Stadt selbst gesehen hat.
Nach dem Grand Canyon wollten wir eigentlich direkt am nächsten Tag nach Houston weiterfliegen. Am Morgen gab es dann aber eine böse Überraschung: R. ging es sehr schlecht und sie sah sich nicht imstande, nach Houston zu fliegen. Somit haben wir uns also in zwei Gruppen aufgeteilt. P. und der andere Kumpel sind nach Houston, während R. und ich für zwei weitere Nächte in Las Vegas geblieben sind. Als es R. dann wieder etwas besser ging, konnten wir auch noch einmal rausgehen und wollten die Löwen im MGM Grand und die Vulkanshow vor dem Mirage sehen. Direkt danach habe ich aber dieselben Probleme wie R. bekommen - somit handelte es sich also nicht um eine Lebensmittelvergiftung, wie wir anfangs dachten, sondern eher um eine Art Magen-Darm-Virus. Wir haben es dann aber trotzdem letztendlich nach New Orleans geschafft und uns wieder mit den beiden anderen getroffen.
In Las Vegas haben wir einen Tag für den Grand Canyon eingeplant. Dazu haben wir uns für 24 Stunden ein Auto geliehen und sind erst zum Hoover Dam und dann weiter West Rim (mit dem sogenannten Skywalk). Erst als wir dann dort waren, wurde uns gesagt, dass der Skywalk 30 Dollar kostet und man aber außerdem noch einen Resort Pass für 45 Dollar kaufen muss, um überhaupt erst in die Nähe zu kommen. Wir haben uns dann doch dagegen entschieden und sind über Boulder City wieder zurück gefahren. Weil ich der einzige war, der seinen Führerschein dabei hatte und auch alt genug zum Fahren eines Mietwagens war, bin ich die ganze Strecke gefahren, was am Anfang etwas komisch und ungewohnt war, sich dann aber gegeben hat.
Am ersten kompletten Tag in Las Vegas sind wir mal den gesamten Strip entlang gelaufen. Vom Luxor über das Excalibur, das New York, New York, das MGM Grand, Mirage, Venetian, Cesar's Palace bis zum Circus, Cirus und wieder zurück. Dabei haben wir auch relativ viel Zeit im Arcade Center und in der M&M Factory verbracht.
Heute sind wir schliesslich durch die Mojave Wüste in einem Bus gefahren, dessen Klimaanlage auf halber Strecke ausgefallen ist, und sind schließlich in Las Vegas angekommen, wo wir allerdings am ersten Tag noch hauptsächlich im Hotel geblieben sind und es erkundet haben, da wir noch müde von der Fahrt mit Bus und Monorail vom Busbahnhof zum Hotel waren.
Am vorletzten Tag in Los Angeles haben wir einen Ausflug zum Venice Beach und Santa Monica gemacht. Am Morgen war es noch recht warm, aber als wir dann aus dem Bus ausgestiegen sind, war das Wetter nicht mehr wirklich zum Baden. Wir haben auch nicht viele Leute im Wasser gesehen. Das kann aber auch daran liegen, dass es unter der Woche war. Interessanterweise gab es dort am Strand eine "Arztpraxen", die darauf spezialisiert sind, "pharmazeutisches" Marihuana an Leute mit Rückenschmerzen etc. zu verschreiben. Wir haben außerdem die Kanäle beim Venice Beach gesehen und sind am Strand nach Santa Monica gegangen. Dort war dann auch noch mal ein kleiner Vergnügungspark und ein Markt für Touristen. Von dort aus sind wir dann mit einem klimatisierten, eiskalten Bus nach Beverly Hills gefahren, blieben aber in einem Stau stecken. Dort angekommen haben wir mexikanisch gegessen, waren aber so unterkühlt, dass R. und ich direkt mit dem Taxi wieder zurück zum Hostel gefahren sind. Somit haben wir leider nicht mehr den Campus der UCLA sehen können. Am letzten Abend vor der Abfahrt sind wir dann aber noch mal kurz auf die Hügel in der Nähe von Hollywood und haben die Stadt bei Nacht gesehen, die allerdings in Nebel und Smog gehüllt war. Als wir dann endlich wieder zurück im Hostel waren, war es schon sehr spät. Blöderweise musste ich dann noch ein weiteres Mal raus und mitten in der Nacht noch eine Apotheke suchen um R. Tums zu holen. Nach nur einer Stunde Schlaf mussten wir auch schon wieder aufstehen und mit U-Bahn und Bus zum Omnibusbahnhof. Von dort ging es dann schließlich raus aus Los Angeles und durch die Wüste nach Las Vegas.
Heute waren wir in den Universal Studios Hollywood. Das ist eine Kombination aus Vergnügungspark und echtem Filmstudio in dem viele bekannte Hollywoodfilme gedreht wurden. Danach waren wir noch mexikanisch Essen und sind dann wieder zurück zum Hostel.
Nach Santa Barbara sind wir dann nach Los Angeles gefahren. Genauer gesagt nach Hollywood, wo unser Hostel war. Die Unterkunft war fantastisch und die Nachbarschaft sehr interessant. Das Hostel ist direkt zwischen dem Hollywood Boulevard mit dem Walk of Fame und den Sternen und dem Sunset Boulevard. Am ersten Tag haben wir dann auch erst einmal nur die Umgebung abgesucht.
Es hat ziemlich lange gedauert bis ich jetzt endlich meinen ersten Blog-Eintrag vom Road Trip schreibe. Ich habe natürlich in den letzten Tagen viel gesehen und viele Bilder gemacht. Für aktuelle News kann man auch meinen Twitter account folgen. Ansonsten folgen nun hoffentlich ein paar Updates.
Alles begann an einem Samstag morgen in Davis. Ich habe meinen gesamten Kram in einem Trolley und einem Rucksack verstaut und so sind wir dann zur Amtrak-Station in Davis um nach Santa Barabara zu fahren. Die Schwester von R. kam auch mit und nach 11 Stunden sehr angenehmer Zugfahrt mit großartiger Aussicht sind wir dann angekommen und wurden von R.'s Bruder abgeholt. Bei einem Spaziergang zum Sonnenuntergang haben wir dann noch den atemberaubenden Strand, viele Delfine, die in der Nähe der Küste Sprünge gemacht haben und eine Ölplatform, die angeblich Inspiration für den song "Crystal Ship" von The Doors gewesen ist, als Jim Morrison LSD am Strand von Santa Barabara genommen hat.
So, nun habe ich alle meine Uni-Aufgaben abgeschlossen und bereite mich nun aktiv auf den Road-Trip quer durch Amerika vor. In nur drei Tagen geht es los. Wir werden vier Leute sein: R. und ich, sowie zwei Freunde aus Deutschland (einer davon kommt sogar extra fuer den Trip hier nach Amerika). 4 ist eine optimale Zahl, weil wir so bei Hotels und Mietwagen wunderbar die Kosten aufteilen koennen.